Im dritten Interview der vorweihnachtlichen Serie „Say YES! to Coaching“ berichtet Johanna von ihren Coaching-Erfahrungen bei ihrem Arbeitgeber. Johanna ist Referentin für Personalentwicklung beim KiTa Zweckverband im Bistum Essen, Träger von über 250 katholischen KiTas in Nordrhein-Westfalen.

 

Wie ist Coaching bei Euch im Verband verankert?

Im KiTa Zweckverband nutzen wir das Instrument Coaching schon seit einigen Jahren als Personalentwicklungsmethode und auch für Teams, die besonderen Herausforderungen gegenüberstehen oder in denen es aktuelle Themen, wie zum Beispiel Changeprozesse oder Bedarf in Hinblick auf die Teamentwicklung gibt. Immer mehr wird Coaching auch als präventive Maßnahme verstanden und genutzt – z. B. im Bereich des Führungskräftecoachings. Hier geht es dann insbesondere darum, die eigene Rolle zu schärfen und zu stärken und sich mit den Meta-Themen der Führungsposition auseinanderzusetzen.

 

Zu welchen Anlässen arbeitet Ihr mit Coaches zusammen?

Wir arbeiten in verschiedenen Zusammenhängen mit Coaches zusammen, u. a. bieten wir Coachings für Führungskräfte in der Einarbeitungsphase an, wenn sie sich in den Verband und in ihre neue Rolle einfinden. Wir möchten unsere Führungskräfte frühzeitig unterstützen und vor allem auch ein Augenmerk auf die tiefgreifenden und strategischen Inhalte legen, welche im operativen Alltag verständlicherweise schnell auf der Strecke bleiben. Coaching ist aber auch ein Instrument, welches im Fall von schwierigen Herausforderungen oder andauernden Stresssituationen zum Einsatz kommt. Corona hat diesbezüglich sicherlich viele Belastungssituationen hervorgerufen, die aufgearbeitet und begleitet werden sollten.

 

Welche Rolle kommt Coachings bislang in Hinblick auf die Herausforderungen durch die Pandemie zu?

Wir beobachten schon sehr stark, dass die (psychischen) Belastungen für unsere Mitarbeitenden vor Ort in den KiTas durch Corona stark zunehmen. Unsicherheiten und Ängste sind Teil des Alltags und es ist sicher nicht immer ganz einfach damit umzugehen. Coaching ist eine von verschiedenen Optionen, die der KiTa Zweckverband nutzt, um in der Pandemie Handlungssicherheit zu geben und Mitarbeitende zu stärken. Die Möglichkeit, das individuelle Agieren zu spiegeln und die eigenen Emotionen zu reflektieren, ist eine Chance in puncto Achtsamkeit und Selbstfürsorge bei sich und gesund zu bleiben.

 

Was ist Euch bei der Auswahl von Euren Coaches besonders wichtig?

Uns ist vor allem wichtig, dass ein Coach zu uns und unserem Verband passt, sich mit unseren Werten identifizieren kann und ein ähnliches Menschenbild und Führungsverständnis teilt. Wenn ein externer Coach mit uns zusammenarbeitet, ist es nötig, dass ein Vertrauensverhältnis besteht. Darum evaluieren wir auch die Coachingprozesse kontinuierlich und stehen mit den Coaches im Austausch.

 

Wie ist das Feedback der Mitarbeitenden, die Coaching nutzen?

Das Feedback von KollegInnen, die Coaching bereits als Personalentwicklungsinstrument genutzt haben, ist in aller Regel sehr positiv. So schätzen es z.B. Führungskräfte sehr, dass sie sich die Zeit nehmen dürfen und einen geschützten Rahmen erhalten, in dem sie über ihre Herausforderungen und Schwierigkeiten sprechen und die eigene Arbeit reflektieren können. Viele KollegInnen gestalten den Prozess dann häufig auch so, dass es ein späteres Follow-Up gibt, in dem noch einmal ganz bewusst auf die Umsetzung der besprochenen Themen geschaut und evaluiert wird.

Ich unterstütze „Say YES! to Coaching“, weil …

…ich davon überzeugt bin, dass wir alle lebenslang lernen und Coaching eine gute Chance bietet, sich sowohl persönlich als auch professionell weiterzuentwickeln.

 

Vielen Dank, liebe Johanna, fürs Teilen Deiner Erfahrungen mit Coaching als hilfreichem Personalentwicklung-Instrument!