Im zweiten Interview der vorweihnachtlichen Serie „Say YES! to Coaching“ erzählt Inga (39), Personalverantwortliche eines familiengeführten KMU bei Zürich, wie ihr Coaching nach einem Jobverlust geholfen hat, wieder Sicherheit und Gelassenheit zu finden sowie Neues zu lernen, von dem sie auch heute noch profitiert.
In welcher Situation hast Du ein Coaching in Anspruch genommen?
Mir wurde vonseiten des Arbeitgebers gekündigt und diese Trennung lief leider sehr unschön ab. Ich habe dies zwar über mich ergehen lassen, musste aber noch monatelang kämpfen, zum einen für ein adäquates Arbeitszeugnis, zum anderen auch um meine Reputation bei Kollegen und Kunden. Das hat mich nicht nur jede Menge paperwork gekostet, sondern auch viel Zeit, Energie und Nerven. Zudem brach von jetzt auf gleich ein Teil meiner Identität und meiner Alltagsroutine weg. Dies ging irgendwann an die Substanz, mit etwas Verzögerung hat mein Körper reagiert, ich war innerlich dauernd nervös und komplett verunsichert – zack, war ich in einer Dauerschleife. Mein Hausarzt empfahl mir daraufhin ein Coaching, um das Erlebte einerseits zu verarbeiten, abzuschließen und andererseits mich neu zu orientieren.
Was wusstest Du vorher über Coaching und inwiefern hat sich dies bestätigt?
Ich wusste ein bisschen etwas über Coaching, die ein oder andere Berührung hatte ich in der Vergangenheit schon, z.B. im Rahmen einer Weiterbildung und als Teilnehmerin bei einem Teamcoaching. Leider waren die Coaches damals nicht besonders überzeugend für mich, so dass ich durchaus meine Vorbehalte hatte. Was mir nicht bewusst war, war die Tatsache, dass ich beim Coaching keine Beratung bekomme und dass es eigentlich kein „richtig oder falsch“ gibt. Durch das Coaching, das ich zuletzt in Anspruch genommen habe, konnte ich das schließlich besser einordnen und verstehen.
Was war Dir wichtig bei der Auswahl Deines Coaches?
Mir wurde mein Coach tatsächlich von meinem Hausarzt empfohlen. Ich habe mich daraufhin auf seiner Website informiert und auch noch selbst nach anderen Coaches recherchiert. Letztlich bin ich doch bei ihm gelandet, weil mich zunächst seine beruflichen Qualifikationen überzeugten und dann unsere persönliche Ebene passte. Beim ersten Treffen bestätigte sich der erste positive Eindruck, und so hat er anfangs regelmäßig alle 3-4 Wochen und später nach Bedarf in meist einstündigen Sitzungen mit mir gearbeitet, dann gar nicht mehr an dem Ursprungsthema, sondern je nachdem, was für mich zu dieser Zeit wichtig war. Als Klientin habe ich Wertschätzung und Empathie gespürt und hatte Vertrauen in seine Kompetenz.
Was war Dein größtes Learning?
Es gab viele „learnings“ … das größte? Hm. Wahrscheinlich die Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen dem seelischen, emotionalen Zustand und dem körperlichen Befinden. Dies war ja auch der Grund, warum ich anfangs so verunsichert war und dies nicht einordnen und kontrollieren konnte. Im Coaching habe ich bald gemerkt, welche Wechselwirkungen da bestehen, dass dies durchaus normal ist und mich nicht zu beunruhigen braucht. Und, dass ich selbst Handlungs- und Wahlmöglichkeiten habe und mein Glück nicht von anderen abhängig machen kann, wurde mir sehr bewusst. Außerdem kann ich vieles, das ich im Coaching erfahren und gelernt habe, auch heute noch in meinem eigenen Job einsetzen und weitergeben.
Welche war eine besonders prägnante Erfahrung aus dem Coaching? Gab es einen „gamechanger“?
Ja! In meinem Fall war es die Erfahrung, dass es kontraproduktiv ist, Negatives immer gleich weghaben zu wollen. Mein Hang zum Perfektionismus hat da sein Übriges getan. Der gamechanger war dann auf jeden Fall, das schlechte Gefühl zuzulassen und die negative Erfahrung anzunehmen, statt sie unterdrücken zu wollen. Anders kann man es ja nicht verarbeiten und loslassen. Und dann konnte ich dem Ganzen durchaus etwas Nützliches abgewinnen und so entspannter auf die Angelegenheit draufschauen. Es kann und muss nicht immer alles nur gut und schön sein, aber trotzdem kann man in allem etwas Gutes oder Schönes sehen.
Welche Tipps hast Du für jemanden, der überlegt, ein Coaching in Anspruch zu nehmen?
Am wichtigsten sind meiner Meinung nach Mut und Offenheit, es einfach auszuprobieren sowie die Auswahl von einem passenden, kompetenten Coach. Damit hat man schon einmal die besten Voraussetzungen, um sein Thema erfolgreich zu bearbeiten.
Ich unterstütze „Say YES! to coaching”, weil …
… es eine großartige Möglichkeit ist, sich weiterzuentwickeln und dies in allen Lebensbereichen zu nutzen.
Herzlichen Dank, liebe Inga, für das offene Gespräch und das Teilen Deiner Geschichte!